Was bringt BGM?
Der wirtschaftliche Nutzen von BGM
Für einen mittelständischen Betrieb belaufen sich die Kosten pro Krankheitstag auf geschätzt 250 Euro. Hier besteht ein erheblicher Kostenfaktor, der mit gezielten Maßnahmen deutlich reduziert werden kann: Bei angenommenen zehn Tagen Arbeitsunfähigkeit je Mitarbeiter/in im Jahr (entspricht ca. 5% Krankenstand) und einer Unternehmensgröße von 100 Beschäftigten entstehen Kosten in Höhe von 250.000,00 €. Die Senkung des Krankenstands um nur 1% bringt in diesem Unternehmen bereits 50.000,00 € Einsparung. In einer Metastudie (IGA Report 2013) wurden Einsparungen bei den Krankheitskosten von durchschnittlich 26% und eine Reduktion der Fehlzeiten von durchschnittlich 28% bestätigt.
Je nach Studie geht man hier von einem ROI von 1:2,5 bis 1:10,1 aus. Das bedeutet in diesem Kontext, dass jeder investierte Euro in Gesundheitsmanagement zu einer vielfach höheren Kosteneinsparung führt!
Der Krankenstand ist eine Kennzahl, die eine ökonomische Betrachtung der Gesundheit aufgrund ihrer leichten Erhebung relativ einfach ermöglicht. Der Krankenstand ist zu einem guten Teil auch das Ergebnis vieler Faktoren am Arbeitsplatz. Schwieriger in Zahlen auszudrücken ist der Nutzen bzw. die Verbesserung hinsichtlich der Zufriedenheit, des Engagements und der Motivation der Mitarbeiter.
Unzufriedene Mitarbeiter sind häufiger krank
Der Fehlzeiten-Report 2016, veröffentlicht vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO), der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin, zeichnet ein klares Bild: Nach diesem ist jede vierte Person, die ihre Unternehmenskultur als schlecht bewertet, auch mit der eigenen Gesundheit unzufrieden. Bei den Befragten, die ihr Unternehmen positiv sehen, war es nur jede zehnte Person.
Beschäftigte, die ihre Unternehmenskultur als schlecht empfinden, sind deutlich unzufriedener mit ihrer eigenen Gesundheit.
Dies trifft auf 27,5 Prozent der Befragten zu. Sie klagen häufiger über körperliche (66,6 Prozent) und psychische Beschwerden (65,1 Prozent), die im Zusammenhang mit ihrer Arbeit stehen. Im Vergleich dazu sind lediglich 8,9 Prozent der Befragten mit ihrer Gesundheit unzufrieden, die ihre Unternehmenskultur als positiv wahrnehmen. Über psychische und körperliche Beschwerden wird in dieser Gruppe nur halb so oft geklagt. Bei einer schlecht bewerteten Unternehmenskultur hat ein Drittel der Befragten (31 Prozent) im letzten Jahr mehr als zwei Wochen im Betrieb gefehlt. In der Vergleichsgruppe mit einer positiv erlebten Unternehmenskultur war dies nur 16,9 Prozent.
Demografischer Wandel und „War for Talents“
Gerade der Mittelstand hat bereits heute mit den Folgen des demografischen Wandels zu kämpfen. Eine alternde Belegschaft verlangt Strategien, die altersspezifische Belastungen abbaut und die Vorzüge und Fähigkeiten der Älteren nutzt. Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter muss in Zeiten einer verlängerten Lebensarbeitszeit bestmöglich erhalten bleiben. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Arbeitsmarkt weniger junge Fachkräfte bietet.
Leistungsträger mit aktuellem Know-How zu rekrutieren wird immer schwieriger – gerade für Unternehmen des Mittelstands. Hier bietet sich aber auch eine Chance: ein bekannter Markenname und gute Verdienstmöglichkeiten reichen der Generation Y und Z nicht mehr – eine gute Work-Life-Balance stehen bei ihnen hoch im Kurs.